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Der Kommentar
 

Offene Mail an Maybrit Illner

von Roland Spitzer

Liebe Frau Illner,

mich verwundert es nicht wirklich, dass Sie in Ihren Sendungen den „Gott“ des Neoliberalismus anbeten und so den „Markt“ als dessen Gottheit anbeten. Würden Sie dies nicht tun, wären Sie wohl auch nicht mehr auf dem Sender präsent.

Dabei verwundert es mich, dass Sie nie die Frage gestellt haben, was der „Markt“ eigentlich ist. Weder Mises, noch dessen Schüler Hayek, sowie dessen Schüler Milton Friedman, somit die führenden Köpfe des Neoliberalismus und die Begründer der Chicagoer Schule haben jemals definiert, was der Markt wirklich ist. Entscheidend ist nur, dass „Markt“ gut, und „Nicht Markt“ schädlich ist. Als „Nicht Markt“ wird seitens neoliberaler Prediger, wie Westerwelle, immer das diffamiert, was der Umverteilung an einige Wenige im Wege steht.

Gegenwärtig sind es die HARTZ IV Betroffenen, welche an den Pranger gestellt werden. Dabei kann man diese Gelder doch viel besser an einige Wenige verteilen!  Sie unterstützen diese Diskussion, indem Sie Westerwelle und weiteren Predigern des Marktes ein breites Forum ermöglichen. Das Paradoxe daran liegt in der Tatsache, dass HARTZ IV – EmpfängerInnen, Westerwelle und auch Sie von staatlichen Transferleistungen profitieren. Somit Leistungen aus vom Staat eigetriebenen Geldern beziehen.

Es dürfte wohl unbestritten sein, dass Westerwelle sowohl als Abgeordneter des Bundestages, als auch als Außenminister aus Steuergeldern bezahlt wird. Der gravierende Unterschied besteht jedoch darin, dass er ein Vielfaches dessen aus Steuermitteln erhält, was einem ALG II Bezieher zugebilligt wird. Darüber hinaus sind seine Zuverdienstgrenzen nicht auf ca. 100 € beschränkt! Ist er deshalb ein Leistungsträger, oder vielmehr ein Parasit in unserer Gesellschaft? Diese Frage ist rhetorisch, doch sollte man einfach aussprechen können, was die Mehrheit in unserer Gesellschaft denkt.

Aber auch Sie sind Empfängerin von finanziellen Leistungen, welcher der Staat den Bürgern abfordert. Sind es nicht die Zwangsabgaben der GEZ, welche Ihre Sendung erst ermöglichen? Oder liege ich falsch, und Sie finanzieren Ihre Sendung allein aus anderen Quellen? Wenn dies so sein sollte, würden mich diese interessieren!

Sollten es jedoch Mittel aus der GEZ sein, welche Ihre Sendung erst ermöglichen, dann würde mich schon interessieren, warum Ihre Sendung nicht die Mehrheit der Gebührenzahler repräsentiert. Dieser Mehrheit gehören die EmpfängerInnen von Leistungen aus dem ALG II natürlich nicht an. Sind somit auch nicht die Klientel, welche Sie vertreten müssen! Wer nicht zahlt, hat auch keine Stimme!

Gerne würde ich im Rahmen Ihrer Sendung einmal gemeinsam mit Ihnen darüber diskutieren, wie es möglich ist, den wahnwitzigen Kurs des Neoliberalismus zu stoppen, und den Menschen lebenswerte Perspektiven zu bieten.  Perspektiven, welche ein erfülltes Leben in Kultur, Bildung und vielen anderen lebenswerten Bereichen bieten!

Solch eine Sendung wäre wohl fruchtbarer, als die gezielte Beschimpfung von Bevölkerungsgruppen, welche durch den Neoliberalismus von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen wurden!

In der Hoffnung auf eine konstruktive Antwort Ihrerseits grüße ich Sie herzlich,

Roland Spitzer

+49 176 50055270

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